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von 27.08.2004 13:43
-Am Dienstag fand im Rahmen der Anti-Lager-action-Tour ein Aktionstag in Hesepe bei Bramsche bei Osnabrück statt. Dort steht mit 550 Plätzen das größte Abschiebelager Deutschlands und eines der größten Europas.
Das
reichhaltige Frühstücksbuffet wurde um 10.30 Uhr auf dem Parkplatz der
sogenannten Landesaufnahmestelle aufgebaut, die Polizei schaute erstmal nur
überrascht zu. Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen, zum Schluss
waren es so ca. 100 Personen.
Das mittlerweile schon fest integrierte Bolzenschneider-Stelzen-Ballett wurde
wieder aufgeführt und die Strasse ebenso wie die Eingangsschilder des Lagers
wurden malerisch umgestaltet. An dem Frühstück nahmen zunächst nur recht
zögerlich Flüchtlinge teil. Möglicherweise aus Furcht vor Repression, denn es
wurden 2 Polizei-Hundertschaften in dem Lager während der Aktionstage in Hesepe
stationiert, sowie die Belegschaft des Lagers wurde verdoppelt. Schockierend und
zugleich entlarvend war, dass einige Kinder und Erwachsene aus dem Lager
fragten, ob wir sie denn "nicht tot machen" wollten. Die Angestellten hatten
ihnen gesagt bei dem Camp handele es sich um eines der Rechten und sei gegen die
Flüchtlinge gerichtet. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Geflohenen im Lager
nur noch weiter eingeschüchtert werden sollen und dass eine Isolierung der
Menschen stattfindet, die im Schreibtisch-Täter-Deutsch der Behörden eine
"freiwillige Rückreise" garantieren soll. Bei dem morgendlichen Frühstück
konnten sich die Flüchtlinge ihr eigenes Bild über die AktivistInnen machen. Das
Frühstücken endete um 12.30 Uhr.
Am Nachmittag wurde Fußball gespielt, neben dem Campgelände spielten auf dem
Fußballplatz Flüchtlinge und Camp- TeilnehmerInnen. Das Spiel ging 2x45 Minuten,
was häufige Auswechselungen erforderte und endete mit 4:5 für eines der beiden
Teams. Die heimische A-Jugend glänzte durch Abwesendheit, möglicherweise war die
Anfrage zu kurzfristig. Die Polizei glänzte durch Teilnahme mit einer Doku-Wagen
und zwei weiteren.
Am späteren Nahmittag fand eine Informations- und Diskussionsveranstaltung über
die Situation in Nepal statt. Ein Aktivist berichtete über die
Menschenrechtsverletzungen und den Widerstand der Bevölkerung. Danach wurde über
frauenspezifische Fluchtgründe referiert.
Am Abend spielte eine Punkband im Zirkuszelt auf dem Campgelände und
anschliessend gab es noch Disko-Musik als Ausklang des 5-tägigen Aufenthaltes
der Tour in Hesepe.
von 26.08.2004 08:29
-In der Nacht vom 24. auf den 25.8.2004 wurden 15 Meter Zaun des Abschiebelagers Bramsche-Hesepe demontiert.