video:Anti-Lager-Tour,21.8.04-Bolzenschneider
von
Ulli Schwarz - 23.08.2004 21:56
Das 1. Bolzenschneiderballett der Welt gibt eine
Kostprobe ihres unnachahmlichen Koennens, auf der Auftaktkundgebung der Demo zum
Abschiebelager Bramsche-Hesepe.
Demonstration zum Frauenabschiebeknast/Neuss
von
Nolager - 23.08.2004 23:45
Am Sonntag, 21.08 fand in Neuss im Rahmen der
Anti-Lager-Action-Tour eine Demonstration gegen den Frauenabschiebeknast statt.
An der Demo nahmen ca. 350 Personen teil. Am Gefängnis und in der Neusser
Innenstadt fanden Kundgebungen mit Redebeiträgen statt.


Um 14.30 Uhr
versammelten sich die antirassistischen DemonstrantInnen auf dem
Bahnhofsvorplatz. Aus Bramsche reisten ca. 100 AktivistInnen mit der Bahn an.
Beim mehrmaligen Umsteigen wurden jeweils Kurzdemonstrationen durch
Bahnhofsgebäude/-vorplatz gemacht. Blue-Silver und Trommel-Musik lockerten die
Stimmung auf, es wurden Tour-Zeitungen an andere Reisende verteilt und die
Stimmung war, obwohl die Fahrt so lang war, ausgelassen.
In Neuss angekommen lief die Demo, CamperInnen vereint mit anderen
AntirassistInnen, los in Richtung Abschiebegefängnis, das sich recht
unscheinbar in der Neusser Innenstadt befindet und ihn dem 80 Frauen
untergebracht sind. "Über 70 % der Frauen, die in Neuss einsitzen, werden bei
Razzien in Bordellen festgenommen. Sie gehören zu den ca. 1,5, Millionen
Menschen , die in Deutschland ohne Papiere leben. Viele der illegalisierten
Frauen in Deutschland arbeiten als Hausarbeiterinnen, Kinderbetreuerinnen und
Pflegekräften. [...] Privathaushalte wie Firmen profitieren von diesem
Potential entrechteter und absolut billiger Arbeitskraft ungemein." (aus der
Tour-Zeitung)
Die Demonstration durch die Stadt mit dem größten Schützenfest Deutschlands
verlief ruhig bis zum ankommen an dem Knast. In der schmalen Straße war der
Bürgersteig mit Gittern abgesperrt, was jedoch nicht die DemonstrantInnen
daran hinderte, sich Zugang zur Gefängnismauer zu verschaffen. Einige
Polizisten standen nun ohne Gitter den DemonstrantInnen gegenüber und zeigte
Verhalten zwischen eingeschüchtert und angriffslustig. Insgesamt war die
Polizei nicht so stark vertreten.
Nach einem kurzen Redebeitrag wurde, die Demo fortgesetzt, da die Frauen im
Knast während der Zeit der Demo in den hinteren Teil des Gebäudes verlegt
wurden. Zudem durften sie währenddessen nicht in den Innenhof. So zeigt sich
wie die Beamten unter allen Umständen eine Wahrnehmung der
Solidaritätsbekundungen unterbinden und die gefangenen Frauen von der
Aussenwelt isolieren wollen.
Danach ging es zu einem zentralen Platz in der Innenstadt, wo noch mehr
Redebeiträge gehalten wurden. Unter anderem wurde über frauenspezifische
Fluchtgründe, die Diskriminierung (bis hin zu Todesstrafe) von Homosexuellen
in zahlreichen Ländern und den Aufenthaltsbedingungen im Knast gesprochen.
Ausserdem sprachen Frauen von einem kurdischen feministischen Netzwerk und
Flüchtlinge aus verschiedenen Regionen.
Die Cafegäste in der Fussgängerzone reagierten grösstenteils mit Ablehnung
oder Ignoranz auf die Redebeiträge.
Die Demo endete um ca. 18 Uhr.
Einziger Zwischenfall: Ein Mann in Schützenuniform musste von einem Polizisten
,der blitzschnell reagierte, in sein Haus zurückgedrängt werden. Er schien
recht erhitzt gewesen zu sein und auf die Demo losgehen wollen, was, wie der
Bulle richtig einschätzt, schlecht für ihn ausgegangen wäre, da Antifa auch
manchmal Schützen angreifen heisst.
Weitere Fotos von Demo in Neuss
von
Nolager - 23.08.2004 23:58
Hier noch weitere Fotos der Demo zum
Frauenabschiebeknast in Neuss am 21. August

video: Anti-Lager-Tour, 22.8.04 - Puscheln
von
Ulli Schwarz - 26.08.2004 08:23
Neuss, 22.8.04 - Demo mit 300 Leuten zum
Frauenabschiebeknast. Auf dem Weg zur Abschlusskundgeung postieren sich
PolizistInnen provokant neben dem Demonstrationszug. Der blue-silver Block
reagiert offensiv: "Ausweis!" - "Hää?" - "Ausweis, Passport" - "Warum ich?" ...
"Rassist! Rassist!".