von Antifaschistisches Netzwerk ML + OSL - 25.01.2003 22:38
Heute fand in Lengerich (Westf.)
ein antifaschistische Demonstration zum Gedenken der Opfer des Holocaust statt.
Hiermit wurde auch gegen den "Nationalen Widerstand Osnabrücker-Land"
(NWOSL) demonstriert und einige Führungspersonen öffentlich gemacht.
Die am Samstag in Lengerich
durchgeführte antifaschistische Demonstration ist aus Sicht des
Antifaschistischen Netzwerks Münster- und Osnabrückerland ein Erfolg. Die
Demonstration, an der sich rund 300 AntifaschistInnen und BürgerInnen
beteiligten, machten durch Parolen und verschiedene Redebeiträge ihr Anliegen
deutlich.
Im Verlauf der Demonstration wurden die Aktivitäten der neonazistischen Szene
in den letzten Jahren benannt und verurteilt. Während der Demonstration wurde
bekannt, dass die rechte Szene zeitgleich zur Demonstration in Lengerich in der
Osnabrücker Innenstadt Propaganda verteilte. Zum wiederholten Male zeigte sich
hier die Handlungsfähigkeit der Neonazis. Die Organisatoren kritisierten in
diesem Zusammenhang nochmals das Verbot der Demonstrationsroute durch die
Polizei, welches durch das Verwaltungsgericht Münster erst zwei Tage vor der
Demonstration aufgehoben wurde. Die AntifaschistInnen stellten klar, das sie
keine Bereiche akzeptieren werden, die Neonazis eine "befreite Zone"
schaffen. Dies schließt auch die Wohnbereiche der Führungspersonen des
"Nationalen Widerstandes Osnabrücker-Land" (NWOSL) mit ein.
Daher wurde an der Stettiner Straße auch die Aktivitäten der Zwillinge Markus
und Matthias Pohl in Redebeiträgen öffentlich gemacht. Neonazismus ist keine
Privatsache, sondern ein Verbrechen, stellten die Organisatoren heraus. Während
Aktionen der organisierten extremen Rechten genehmigt werden, müssen
AntifaschistInnen erst Gerichte bemühen um Demonstrationen durchführen zu dürfen.
Die Forderung, das neonazistische Propaganda niemals in der Öffentlichkeit
unwidersprochen stehen bleiben darf, traf auch unter Passanten auf Zustimmung.
Am Römer legten die Organisatoren zum Gedenken an die Opfer des Holocaust einen
Kranz nieder und gedachten diesen mit einer Gedenkminute. Im Anschluß daran
wurde auf der Abschlußkundgebung auf die kulturellen Hegemoniebestrebungen der
neonazistischen Szene eingegangen. Im vergangenen Jahr musste in
Nordrhein-Westalen eine deutliche Zunahme neonazistischer Konzerte, über die
viele Jugendliche politisiert und an die rechte Szene gebunden werden sollen,
verzeichnet werden. Auch im Münsterland gab es in den vergangenen Jahren
mehrfach derartige Konzerte.
Holger Eichendorf fasste den Ablauf der Demonstration für das Antifaschistische
Netzwerk zusammen: "Aus den Verbrechen der Nationalsozialisten ergeben sich
Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft. Das Gedenken der Opfer der
nationalsozialistischen Verbrechen kommt eine immer wichtigere Bedeutung zu. Dem
Vergessen dieser Verbrechen setzen wir eine antifaschistische Praxis entgegen.
Die erfreulich große Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern nehmen wir als
Ansporn für die weitere Organisierung antifaschistischer Strukturen."
Fotos
Fotos von der Dorstener Antifa