Autonomes
Zentrum
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Dieses Archiv dokumentiert den politischen Kampf um ein autonomes Zentrum für Osnabrück in den Jahren 2001 bis 2006.
Mittlerweile gibt es einen Trägerverein "Freunde für ein autonomes Zentrum (FrAZ)", der Räume in der Liebigstraße 29 gemietet hat.
Internet: www.fraz-os.org
2006
15.02.06 Prozess wegen einer Hausbesetzung für ein
Autonomes Zentrum in Osnabrück.
Prozesstermin:
Dienstag, 28. Februar 06, 9 Uhr, Amtsgericht Osnabrück, Kollegienwall 29/31.
Infos unter www.AZ-OSNABRUECK.de.vu
Angeklagt sind 13 Menschen,
die im Oktober 2004 das leer stehende Lutherhaus in der Jahnstraße besetzten.
Nachdem die Staatsanwaltschaft die Verfahren bereits im Dezember 04 eingestellt
hatte, legte der Evangelisch lutherische Kirchenkreis (als Besitzer des Hauses)
hiergegen Beschwerde ein. Deshalb kommt es nun zum Prozeß.
In diesem Prozeß geht es um eine politische Frage, deshalb ist Öffentlichkeit
hilfreich und erwünscht. Außerdem bittet die AZ-Gruppe um Spenden für
Prozesskosten, Spendenkonto: Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Osnabrück, Kontonummer:
334236465, BLZ: 44010046, Kennwort: „Autonomes Zentrum“.
Impressionen: AZ Wagenplatz: Fotoserie
2004
Osnabrück, 15. November 04
Autonomes
Zentrum und Wagenplatz am 15 . November 2004 von der Polizei geräumt
!
Für die AZ-Gruppe ist die Räumung des Platzes natürlich ein harter Schlag, denn mit der Räumung werden über zwei Jahre Betrieb des Autonomen Zentrums einfach so beendet. Dennoch ist für uns klar, dass diese zwei Jahre nicht einfach nur eine schöne Erinnerung bleiben sollen. Im Gegenteil: jetzt, wo wir wissen, dass wir es schaffen das Projekt durchzuführen, ist es uns unmöglich mit dem politischen Kampf um ein Autonomes Zentrum aufzuhören. Das einzige, was jetzt vorläufig gestoppt ist, ist der Zentrumsbetrieb. Dafür, dass wir den in absehbarer Zeit in einem Haus weiter führen können, werden wir weiter machen mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.
Wichtig für unsere bisherige Arbeit und auch für die kommende ist die Solidarität aller, die unsere Forderung nach einem Zentrum in Selbstverwaltung für richtig halten. Durch die breite Solidarität, die wir bisher bekamen, war unsere Arbeit und waren wir als Gruppe nie isoliert.
Am Tag der Räumung des Platzes wollen wir uns zu einer Demonstration für ein Autonomes Zentrum in Osnabrück versammeln, Treffpunkt ist um 18 Uhr der Hauptbahnhof.
Wir wollen mit der Demo deutlich machen, dass die Räumung des Platzes nicht der Endpunkt einer Bewegung ist, sondern dass es auch ohne Platz weiter geht. Deshalb wollen wir auch keine Trauerdemo machen, sondern eine kraftvolle und lautstarke.
Die Mehrheitsfraktionen im Stadtrat warten schon lange darauf, dass wir resigniert einpacken. Das wird nicht der Fall sein. Denn auch wenn die Arbeit jetzt ohne Treffpunkt ungleich schwieriger wird, werden wir zusehen, dass wir uns anderweitig Freiräume in der Stadt erobern.
Demonstration
für ein Autonomes Zentrum
- gegen die Räumung des AZ - Wagenplatzes-
am Dienstag, 16. November
um 18 Uhr ab Hauptbahnhof
Osnabrück, 3. Oktober 04
AZ-Gruppe besetzt
Lutherhaus und Polizei räumt
Pressemitteilung der Gruppe für ein Autonomes
Zentrum:
Wir hatten heute das Lutherhaus besetzt! – Die
Forderung nach einem AUTONOMEN ZENTRUM bleibt.
Die Besetzung des Lutherhauses dauerte leider nur 2 Stunden von 5 bis 7 Uhr
morgens. Dann wurde die Scheibe einer Nebentür von der Polizei eingeschmissen
und das Haus durch von überall her zusammengezogenen Beamten geräumt. Die
BesetzerInnen leisteten keinen Widerstand....
kompletter Text
...hier
2003
Presseerklärung des AZ-Wagenburg, Fürstenauer
Weg 70
geplanten Konzert der Böhsen Onkelz am 6. Juli 2003 hier:
Konzept für ein Autonomes Zentrum hier
Achtung: die erste und vorläufige Fassung einer Dokumentation und eines Pressespiegels „Über den langen Weg bis zur Einrichtung eines selbstverwalteten Zentrums für Osnabrück“ ist erschienen und ab sofort auf der AZ-Wagenburg, Fürstenauer Weg 70 oder bei Avanti! (Tel: 0541-750 87 97) erhältlich.
Dokumentation:
Aktuelles AZ-Flugblatt:
Autonomes
Zentrum in Osnabrück
– Jetzt und für immer (3.2003)
Seit einem
Jahr wird nun bereits sehr konkret über die Einrichtung eines „Selbstverwalteten
Zentrums“ in Osnabrück verhandelt. Und seit bereits zehn Monaten läuft
der immer noch provisorische Betrieb des Autonomen Projektes, zur Zeit als
Wagenburg mit Veranstaltungszelt. Die Zahl der Aktivitäten und Projekte
innerhalb des autonomen Freiraumes wird immer größer und die AZ-Wagenburg ist
für Osnabrück schon jetzt nicht mehr wegzudenken.
Es bestätigt
sich in der konkreten Praxis, was wir vorher als Forderung formuliert hatten:
Osnabrück braucht einen Freiraum, den Menschen selbst verwalten können, wo
jederzeit bei Bedarf Diskussionen und Treffen stattfinden können, wo alle
Kulturen ihren Platz finden, wo Bildung auf freiwilliger Basis stattfindet, wo
nicht Kommerz im Vordergrund steht, wo sich die Menschen selber nach ihren Bedürfnissen
einbringen, wo zumindest versucht wird, gleichberechtigt miteinander umzugehen,
und tausend Sachen mehr ... Denn das ist das, was wir unter AUTONOMIE verstehen!
Obwohl die
Forderung nach einem „Autonomen Zentrum“
(AZ) seit mittlerweile 30 Jahren
in mehr oder
weniger großen Abständen immer wieder auf den Tisch kam, gibt es eine solche
Einrichtung für
Osnabrück immer noch nicht. Und nach dem Willen der Mehrheitsfraktionen
CDU und FDP soll
es auch auf Dauer kein AZ geben, denn diese Stadtratsfraktionen
haben die
Einrichtung eines Projektes in Selbstverwaltung endgültig auf der
Jugendhilfeausschußsitzung am 28. November 02 abgelehnt.
Aber wir sind
nicht bei allen unbeliebt. Das Jugendamt der Stadt Osnabrück legte dem
Ausschuß eine
Empfehlung für die Einrichtung eines AZ vor.
Es geht bei dem
Projekt auch nicht nur darum, einer subkulturellen Minderheit ihren Willen zu
geben, sondern das Konzept der völligen Selbstverwaltung beinhaltet die
konkrete Umsetzung einer basisdemokratischen Kultur. Das ist unser
gesellschaftlicher Beitrag in Zeiten, in denen sich viele Menschen ohnmächtig
angesichts der Ungerechtigkeiten dieser Gesellschaft fühlen. Wir zeigen, daß
es Möglichkeiten des Eingreifens gibt, und wir greifen ein. Wahrscheinlich ist
es das, was die CDU dazu bringt, unser Projekt vehement abzulehnen, und nicht
der vielzitierte Geldmangel.
Denn das AZ
bietet einen weiteren wichtigen Vorteil: der laufende Betrieb des Zentrums
kostet nichts!
Trotzdem brauchen
wir natürlich ein geeignetes Objekt, in dem wir das Projekt durchführen können.
Deshalb bleibt die Forderung nach einem Gebäude für das AZ gegenüber der
Stadt bestehen. Im Gegenzug bieten wir den Menschen in Osnabrück wie
beschrieben: Ein Gemeinschaftszentrum gratis.
Wie soll es
jetzt weiter gehen?
Wenn
unkonventionelle politische und gesellschaftliche Ideen und Projekte sich Gehör
verschaffen wollen, muß manchmal zu unkonventionellen Mitteln gegriffen werden.
Deshalb wurde am 1. Mai letzten Jahres zum wiederholten Mal in Osnabrück ein
Haus besetzt, um der Forderung nach einem „Autonomen Zentrum“ Nachdruck zu
verleihen. Es
kam
zu Gesprächen mit Vertretern des Jugendamtes, die das Ergebnis hatten, daß wir
das Haus freiwillig räumen und uns dafür ein Gelände zur Verfügung gestellt
wird, auf dem wir mit Bauwagen den AZ-Betrieb weiterführen können, bis es zu
einer Entscheidung über die Einrichtung des Zentrums kommt. Das Haus wurde dann
doch durch einen gewaltsamen Polizeieinsatz geräumt, aber ein Platz für die
AZ-Wagenburg wurde uns wie versprochen überlassen.
Seit Juli 2002
befindet sich diese nun am Fürstenauer
Weg 70. Neben 15 Bauwagen (einschließlich Infomobil und Gemeinschaftswagen)
steht dort ein Zirkuszelt für größere Veranstaltungen.
Die CDU will uns
immer noch loswerden, muß aber wohl im Stillen einsehen, daß wir so leicht
nicht wegzukriegen sind. Denn obwohl sie uns Strom und Wasser genommen haben,
bleiben wir und sorgen für diese Grundausstattung selber. Unsere Existenz und
unser kultureller und politischer Betrieb sind der beste Beleg dafür, daß
unser Projekt funktioniert, ganz ohne städtische finanzielle Unterstützung und
selbst unter diesen widrigen Umständen. Wir machen weiter und wir erheben
weiter die Forderung nach einem Gebäude für ein „Autonomes Zentrum“. Und
wir laden alle ein, uns und unseren Betrieb kennenzulernen.
Osnabrück
braucht ein autonomes Zentrum
Wir sind heute hier zum
wiederholten Mal auf der Straße, um dafür zu werben, dass Osnabrück endlich
ein selbstverwaltetes Zentrum bekommt!
Die
Mehrheitsfraktionen des Stadtrates haben die Einrichtung eines solchen Zentrums
am 28. November 2002 endgültig abgelehnt. Der Bedarf ist damit jedoch nicht vom
Tisch!!
Vielleicht
hat es der eine oder die andere ja in der Presse verfolgt, die Forderung nach
einem selbstverwalteten Zentrum für Osnabrück besteht nun schon seit Jahren
bis Jahrzehnten und im letzten Jahr haben schon etliche Aktionen und
Diskussionen zur Durchsetzung der Forderung stattgefunden.
Was
bisher geschah:
Im
Jahr 2002 beschäftigte sich auch der Jugendhilfeausschuß (JHA) mit der
Forderung nach einem autonomen Zentrum.
Da
die meisten der NutzerInnen des AZ sich per Definition im Jugendlichenalter
befinden, ist dieser Ausschuss, in dem mit den entsprechenden Mehrheitsverhältnissen
die Fraktionen des Stadtrates zusammensitzen, das entscheidende Gremium für die
Einrichtung des Zentrums.
Bei
der JHA- Sitzung im April stand das erste Mal in diesem Gremium die Debatte über
die Einrichtung eines AZ auf
dem Plan, doch nicht einmal die Diskussion darüber fand statt, sie wurde
schlicht abgelehnt.
Dem
vorausgegangen waren:
Hausbesetzungen
Unterschriftenaktionen
Ein
Straßenfest
Und
es wurde der Ratssitzungssaal besetzt, nachdem der JHA im April jegliche
Diskussion abgelehnt hatte
Es
folgte:
Die
zunächst symbolische Besetzung des abbruchreifen Hauses an der Kokschen
Str. und nachdem die
Gleichzeitig
kamen Gespräche mit Vertretern des Jugendamtes in Gang, die zu dem Ergebnis
führten, dass das Jugendamt „der Idee eines AZ durchaus etwas abgewinnen
kann“. Wir einigten uns mit den Stadtvertretern darauf, das besetzte Haus
freiwillig zu räumen, da uns von Seiten der Stadt als Übergang ein Gelände
zur Verfügung gestellt wurde, auf dem wir mit Bauwagen weiter machen können
Am
13. Juni wurde das Haus an der Kokschen Str. trotz dieser Zusagen mit
polizeilicher Gewalt geräumt
Dennoch
kam es ab dem 17. Juni zur Überganslösung mit Bauwagen am Ziegenbrink
Nach
einem Naziübergriff zog die AZ-Wagenburg zum Fürstenauer Weg und dort ist
sie bis heute und dort läuft auch bis heute der AZ-Betrieb.
Mittlerweile
stehen am Fürstenauer Weg 11 Bauwagen und ein Zirkuszelt, in dem auch schon
einige größere Veranstaltungen stattgefunden haben.
Was
bedeutet eigentlich autonom?
Autonomie
bedeutet nichts anderes als Selbstbestimmung. Wir wollen für Osnabrück ein
Zentrum, in dem die NutzerInnen selbst und gleichberechtigt bestimmen, was
gemacht wird. Das schließt ein, dass sie es auch selbst verwalten.
Wir
glauben nicht, dass wir den Ungerechtigkeiten dieser Gesellschaft hilflos gegenüberstehen
und dass es keine Möglichkeit des Eingreifens gibt. Wir wollen unser Leben
selbst in die Hand nehmen. Das beinhaltet sowohl die politische Diskussion zu
allen relevanten Themen als auch die Kultur und die Freizeitgestaltung. Wir
wollen eine Alternative haben und bieten zum Konsum, der diese Gesellschaft
bestimmt und der sog. „Randgruppen“ ausschließt.
Unsere
Idee und Konzeption für das AZ hätte die
Stadt nicht viel gekostet, wir brauchen nur einmalig
ein Gebäude, weitere Kosten fallen nicht an. Die Verhandlungen mit dem
Jugendamt führten zu einer Lösung für
48 000 E ohne Folgekosten. So ein
günstiges Kommunikationszentrum hat noch nie eine Stadt bekommen. Man bedenke
nur mal, dass die
Stadt bereits 225 000 Euro
für eine Bundesgartenschau
ausgegeben hat, die wahrscheinlich gar nicht nach Osnabrück
kommt. Und was die Polizeieinsätze kosten, die unsere Aktionen
begleiten, davon hätten wir schon längst ein
AZ haben können.
Der
JHA hat die Einrichtung unseres Zentrums endgültig abgelehnt, der Kampf geht
weiter, der Bedarf ist da. Schon jetzt stehen viele Jugendliche, die in den
normalen Zentrumsbetrieb der Stadt nicht hineinpassen und auch nicht
hineinwollen, auf der Straße, z.B. am Neumarkt oder
Egal:
wir gehen so lange auf die Straße, bis die Stadt einlenkt und ein autonomes
Zentrum eingerichtet wird!!
Wir
freuen uns dabei über jegliche Unterstützung, seien es Leserbriefe bei der
Zeitung oder Gespräche mit
den
PolitikerInnen der Stadtratsfraktionen oder was sonst so vorstellbar ist.
Autonomes Zentrum jetzt
und für immer